Behandlungsfelder Kinder

Diese wird häufig auch als auditive Wahrnehmungsstörung bezeichnet. Hierbei ist der Hörtest in der Regel unauffällig, allerdings kann das Gehörte nicht richtig umgesetzt oder gefiltert werden. Dies fällt meist nur auf, weil der Patient oder die Patientin auf Gesagtes nicht korrekt oder überhaupt nicht reagiert. Eine auditive Verarbeitungsstörung kann dazu führen, dass ähnlich klingende Laute nicht unterschieden werden können und dadurch falsch ausgesprochen werden. Dies kann in verschiedenen Lebensbereichen Schwierigkeiten verursachen, zum Beispiel in der Schule, beim Spielen oder auch in der Sprache. Als Ursache gelten häufige Mittelohrentzündungen, Erkältungen, genetische Faktoren, aber auch Umweltfaktoren.

Hierbei sprechen die Betroffenen einzelne Laute falsch aus. Es wird gelispelt, ein bestimmter Laut wird ausgelassen oder es werden Laute vertauscht (z. B. „Tinderdarten“ anstatt „Kindergarten“). Diese Prozesse treten während der regulären Sprachentwicklung auf, ab einem gewissen Alter sollte allerdings die korrekte Aussprache eintreten. Findet das nicht von selbst statt, benötigt das Kind logopädische Unterstützung, um die korrekte Aussprache zu erlernen.

Bei der Autismus-Spektrum-Störung handelt es sich um eine Störung mit vielen Facetten. Die Betroffenen haben meist Schwierigkeiten in allen Lebensbereichen. So ist bei vielen auch der Bereich der Kommunikation eingeschränkt. Dies kann von keiner Kommunikation, über nur floskelhafte Kommunikation, bis hin zu Schwierigkeiten beim Textverständnis reichen.

Dabei handelt es sich um Kinder, die auch mit zwei Jahren noch weniger als 50 Wörter sprechen und keine Mehrwortäußerungen (z. B.: „Mama da.“) verwenden. Teilweise gelingt es diesen Kindern ohne therapeutische Unterstützung in der Sprachentwicklung aufzuholen, während andere Kinder Unterstützung benötigen. Eine logopädische Abklärung ist aber in jedem Fall sinnvoll. Andere Entwicklungsbereiche sind nicht betroffen.

Die Betroffenen können sprechen, verstummen aber in bestimmten Situationen, bei bestimmten Personen oder an bestimmten Orten. Häufig sprechen sie im häuslichen Umfeld, aber nicht außerhalb. Das Schweigen ist nicht freiwillig und hängt häufig mit einer sozialen Ängstlichkeit zusammen.

Dies ist eine Form der Schluckstörung. Häufig kommt diese Diagnose im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung auf. Hierbei ist nicht das Schlucken direkt beeinträchtigt, vielmehr ist der Ablauf des Schluckens nicht korrekt. Durch die zu geringe Ausprägung der Muskeln im Bereich der Zunge, des Kiefers und/ oder der Lippen drückt die Zunge während des Schluckens nach vorne. Dieser sogenannte Zungenvorstoß kann Zahnfehlstellungen verursachen. Durch die logopädische Therapie werden die betroffenen Muskeln gestärkt und der korrekte Schluckablauf erlernt.

Auch beim Poltern handelt es sich um eine Sprechstörung. Die Betroffenen sprechen zu schnell. Teilweise ist dies auch mit Stottern verbunden oder es werden Wortteile weggelassen. Die Spannweite reicht von ungewöhnlich schnellem und nicht beeinflussbaren Sprechtempo bis zu einem völlig unverständlichen Redefluss. Wie beim Stottern ist selten nur eine Ursache der Grund für das Poltern.

Die Stimme der Betroffenen klingt nasal oder erkältet. Das reicht von leichtem Näseln bis hin dazu, die Stimme überhaupt nicht im Mund klingen lassen zu können. Es gibt organische und funktionelle Ursachen zum Beispiel Rachenerkrankungen oder Gaumensegelschwächen. Allerdings tritt eine Rhinophonie auch bei manchen Behinderungsformen, zum Beispiel einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, als Begleiterscheinung auf.

Hierunter fallen sowohl Aussprachestörungen als auch Schwierigkeiten mit dem Wortschatz oder der Grammatik. Diese sind nicht dem Alter des Kindes entsprechend. Je nachdem wie groß der Abstand zur Norm ist, wird von einer Verzögerung oder einer Störung gesprochen. Im Rahmen der Logopädie wird daran gearbeitet, die Sprachentwicklung auf den Stand von Gleichaltrigen zu bringen.

Beim Stottern handelt es sich um eine Sprechstörung. Die bekanntesten Symptome sind die typischen Silben- oder Wortwiederholungen. Allerdings können auch Blockaden oder Dehnungen von Silben oder Wörtern auftreten. Manchmal können bestimmte Wörter auch nur mit Mitbewegungen ausgesprochen werden. Selten handelt es sich um nur eine Ursache, welche das Stottern auslöst.

Betroffene Kinder haben eine undeutliche Aussprache. Zum Teil sprechen die Kinder kaum oder keine Konsonanten (Mitlaute), aber auch die Vokale (Selbstlaute) können betroffen sein. Meist sind die Aussprachefehler inkonstant und so klingt das gleiche Wort jedes Mal anders: z. B.: „Blume“, „Bume“, „Ume“, „Lume“, „Ue“. Den Kindern ist es in der Regel bewusst, dass sie Schwierigkeiten mit der Aussprache haben und sie deshalb von anderen schwer verstanden werden. Dennoch sind sie in der Regel sehr redefreudig.

Logopädie Sprachzentrum